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Leons Massacre: World = Exile (Review)

Artist:

Leons Massacre

Leons Massacre: World = Exile
Album:

World = Exile

Medium: CD
Stil:

Screamo / Metalcore

Label: Deafground Records
Spieldauer: 22:30
Erschienen: 11.11.2011
Website: [Link]

Wenn Alex, Matt, Cle und Steve die „Massacres“ sind – hausieren sie dann mit ihrer klischeehaltigen Jugend-Screamo-Gebrüll-Combo unter dem Namen von Papa Leon? Oder ist Leon vielleicht eine satirische Kunstfigur, die für das Massaker steht, das man gerne anrichten möchte, wenn man Dubstep/Dance-Mucke vom untersten Bodensatz serviert bekommt? Solche richten LEONS MASSACRE nämlich gleich zweimal an - einmal noch recht subtil auf der römischen Kunstziffer „IIII“, im Schlusstrack dann sogar extrem hinterfotzig mit irreführendem Streicher-Intro, so dass man etwas Wohlklingendes erwartet und stattdessen richtig schön volle Kanne in den ekligen Kleister läuft.

World = Exile“ ist eine betont kurze Tortur. An Atmosphäre wird keine Energie verschwendet, es geht um die möglichst effiziente Zerstörung kraft Gegurgels und Geschreis. Gesang? Was ist das, fragen die jungen Herrschaften ganz zu Recht, denn Cleanrefrains hätten das Fass nach unten ausgeschlagen. Der Einzige, der seine Stimme benutzen darf, ist Family Guy’s Peter Griffin: „Das ist noch härter als damals, als ich vergessen hatte, wie man sich hinsetzt“, quäkt er kraft des Popkultur-Holzhammers allen Ernstes in deutscher Synchronisation, was 1. Beweis für extrem schlechten Geschmack ist (wenn man überhaupt „Family Guy“ guckt, dann doch bitte auf Englisch!), 2. größte Verwechslungsgefahr mit Will Smith bedeutet (und sein „Prinz von Bel-Air“ hat ja schließlich ähnliche Kommentare von sich gegeben) und 3. in einen satirischen Selbstversuch mündet, denn irgendwo klingt „World=Exile“ so behämmert pseudobrutal, dass es doch nur Parodie sein kann…

In ihrer Unverfrorenheit können einem LEONS MASSACRE deswegen letztlich nur sympathisch sein und wie man mit der Distortion Sauerei veranstaltet, wissen sie offenkundig auch, aber aus dem 08/15-Gesamteindruck prügeln sie sich damit trotzdem nicht heraus. Sie mögen intensiver und komprimierter klingen als viele Kollegen, allerdings ertönen sie doch unter dem Strich wieder identisch – und mit Geschmacksverbrechen wie dem letzten Stück (erwähnte ich schon das letzte Stück?) amputieren sie sich selbst ein Bein. Es gibt Dinge, die tut man einfach nicht – das gehört dazu. Ach, und wäre es eigentlich vermessen zu behaupten, der Schreigesang teile gewisse Eigenschaften mit 4LYNs Shouter Braz, wenn der sich ganz doll anstrengt?

FAZIT: Drolliger 22-Minüter voller naiven Humors – so viel ist es dann doch. Im Booklet wird er als Album bezeichnet und soll folglich an dieser Stelle auch unter dem Erwachsenenstrafrecht zu sechs Punkten auf Bewährung verurteilt werden – für allzu typisches Vorgehen nach gängigen Core-Mustern und vereinzelten Geschmacksverbrechen im Dub- und Dance-Bereich. „Aaarghhh!“, würde Garfield sagen.

Sascha Ganser (Info) (Review 4194x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • World = Exile
  • I'm Awake
  • The Difference Between Blood And Water
  • IIII
  • Tired Heart
  • Dear God, Please Buy Me A Battleship
  • There's No Time To Write A Poem
  • A Rusted Statue In A City Of Traitors

Besetzung:

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